Wovor uns unsere Väter immer gewarnt haben

Eigentlich sollte hier ein Beitrag über das Eröffnungstraining mit ChessBase folgen. Meinem Alter geschuldet muss ich aber vorher noch eine Anmerkung los werden.

Hat jemand die Partie Abasov – Nakamura aus dem Bundesligakampf Oetigheim – Viernheim gesehen? Ich habe das live verfolgt und war genau wie die Kommentatoren verwundert, mit welcher Geschwindigkeit Nakamura schlechte Züge gemacht hat.

In einem youtube Video von ihm erfährt man den Grund. Er glaubte sich in seiner auswendig gelernten Vorbereitung. Erst im 14. Zug hat er bemerkt, dass der Gegner 9.Lg2 und nicht 9.Tc1 gezogen hatte. Jetzt hat er 50 Minuten nachgedacht und realisiert, dass er ganz schlecht steht.

Als Kind habe ich gelernt: Varianten nicht auswendig lernen. Immer aufs Brett schauen.

Gewonnen hat Nakamura trotzdem. Was will uns das sagen?

Eröffnungen werden masslos überschätzt ???

One Reply to “Wovor uns unsere Väter immer gewarnt haben”

  1. Es macht Spaß, Deine Texte zu lesen – ein Genuss!

    Der Artikel könnte zu Resignation führen.
    Ich widerstehe dem aber und werde, trotz oben offenbarter allgemeiner Erkenntnis unserer Väter (!?), mein Vorhaben, Chessbase zu verstehen und ein eigenes Eröffnungsrepertoire aufzubauen, nicht aufgeben.
    Denn vor diesem Erkennen und möglicherweise dem Akzeptieren der maßlosen Überschätzung von Eröffnungen, steht das Erreichen eines notwendigen Basis-Wissens, um einen Überlebenskampf im Mittelspiel möglich zu machen.
    Davon bin ich weit entfernt.

    Mit Deinen hilfreichen Beiträgen bin ich optimistisch, diese Erkenntnisstufe zu erreichen!

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